Es ist nun mehr als eine Woche her, seitdem die Internetgemeinde und insbesondere Facebook-Anwender begonnen hatten, ihren Unmut auf der Facebook-Seite der ARD zu äußern. Darüber haben nicht nur wir berichtet, sondern auch die großen Zeitungen der Republik. Der Grund dafür, dass dieser Vorgang ein so großes mediales Interesse fand, lag u. a. am misslungenen Versuch vom WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn, durch einen Artikel den Rundfunkbeitrag zu rechtfertigen, indem er ihn sogar als "Demokratie-Abgabe" bezeichnete. Dieser Artikel sorgte für einen beispiellosen Protest, der immer noch anhält.
Falls Sie unseren vorigen Artikel "Shitstorm auf ARD-Facebook-Seite - Rettungsversuch des Herrn Schönenborn" noch nicht gelesen haben, empfehlen wir Ihnen dessen Lektüre, bevor sie mit diesem Artikel fortfahren.
Wir haben uns vom Anfang an an der Diskussion auf der Facebook-Seite der ARD beteiligt, in dem wir uns selbstverständlich stets an den Verhaltensregeln – auch Netiquette genannt – hielten. Leider verlief die Diskussion ziemlich einseitig: Während die Facebook-Nutzer immer wieder berechtigte Fragen stellten, antwortete die ARD, wenn überhaupt, lediglich mit Standardfloskeln oder sie teilte den Anwendern mit, sie würde die Fragen an die Redaktion weiterleiten.
Wie vom heiteren Himmel erschien plötzlich ein Anwender namens "Freedom of Information Project", der fast jeden Anwenderkommentar in einem unglaublichen niveaulosen Ton und mit unglaublichen Thesen scharf zerredete. Jeder andere Facebook-Anwender wäre bereits längst von der ARD gesperrt worden – was auch bis heute der Fall ist. "Freedom of Information Project" scheint jedoch Narrenfreiheit auf der ganzen Linie zu besitzen und sorgt weiterhin für das Herabsetzen des Gesprächsniveaus auf der Facebook-Diskussion der ARD.
Nun ist dieser "Freedom of Information Project" eine so genannte Fan-Seite, so dass man nicht ersehen kann, wer dahinter steckt. Wenn man sich die Seite jedoch anschaut, fällt einem sofort ins Auge, dass diese Seite höchstwahrscheinlich etwas mit der ARD zu tun haben muss, denn die "Gefällt mir"-Angaben zeigen alle auf ARD-Seiten. Hier der Link zu dieser Seite: Internet-Seite vom "Freedom of Information Project"
Ich gehe schwer davon aus, dass jeder der 2 + 2 zusammenzählen kann, auch den richtigen Schluss bei näherer Betrachtung wird ziehen können, insbesondere nachdem wir hier die Geschichte weiter erzählen, denn diese ist längst noch nicht zu Ende.
Gestern Abend (30.12.2012) fiel dem Facebook-Anwender "FlashNoticias" auf, dass die Seite "Freedom of Information Project" kein Impressum enthält. Er teilte das öffentlich mit und forderte gleichzeitig "Freedom of Information Project" seiner Impressumspflicht nachzugehen, ansonsten würden er oder andere die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um dies anzuzeigen. Die ARD reagierte plötzlich sehr scharf darauf, indem sie einerseits mit Sperrung drohte und anderseits den Beitrag von "FlashNoticias" umgehend löschte – leider für die ARD aber zu spät, denn eine Kopie davon hatte uns schon erreicht.
Wir – von Online-Boykott – haben daraufhin sofort reagiert und die ARD darum gebeten, den gelöschten Beitrag wiederherzustellen. Die ARD kam unserer Bitte leider nicht nach.
Wir persönlich erachten dieses Vorgehen als skandalös: Ein Facebook-Anwender macht darauf aufmerksam, dass gegen geltendes Recht verstoßen wird und die ARD zensiert diesen Beitrag, indem sie ihn einfach löscht. In anderen Worten drängt sich der Verdacht auf, dass die ARD "Freedom of Information Project" in Schutz nimmt. Aber das ist noch nicht alles.
Sowohl der Anwender "FlashNoticias" wie auch wir selbst sind komplett von der Facebook-Seite der ARD ausgesperrt worden. Nicht genug damit: Die ARD hat alle unsere Beiträge entfernt sowie auch die anderer Facebook-Anwender, in denen wir vorkamen – bis auf wenige Ausnahmen kommt der Name "Online-Boykott" beim ARD-Thema nur noch selten vor (elfmal zählten wir). Auch die Beiträge vom "FlashNoticias" sind alle gelöscht worden.
Der WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn schrieb in seinem Artikel von einer "Demokratie-Abgabe"– Recht hat der Mann:
Wir sind dabei, unsere Demokratie komplett abzugeben!
Das Vorgehen von der ARD ist nicht mit unserem Demokratieverständnis vereinbar. Wir werden auf der einen Seite gezwungen, diesen ungeheuren gefräßigen Apparat zu finanzieren, jedoch dürfen wir ihn nicht kritisieren. Dieser Apparat zensiert einseitig, um Meinungen in eine gewünschte Richtung zu lenken. Dieser Facebook-Vorfall ist ein Paradebeispiel dafür, denn Kritiker werden ausgesperrt und deren Beiträge gelöscht, während angebliche Befürworter wie "Freedom of Information Project" weiterhin in einer indiskutablen niveaulosen Sprache über die Kritiker herfallen dürfen. In einer Diktatur würde man solche Leute als Agitatoren bezeichnen, was in Anbetracht dessen, dass der gesamte Apparat öffentlich-rechtlicher Rundfunk mittlerweile von einem Großteil der Bevölkerung als eine Mediendiktatur empfunden wird, nicht ganz von der Hand zu weisen ist.
Wir haben bis tief in die Nacht hinein, die Diskussion auf der Facebook-Seite der ARD mitprotokolliert, so dass wir jederzeit in der Lage sind, diesen Vorfall zu beweisen.
Was lernen wir aus diesem Vorfall? – Die Lehren dieses Vorfalles möchten wir nicht alleine ziehen, sondern wir wünschen uns, dass der informierte Leser sich seine eigene Meinung darüber bildet. Deswegen laden wir Sie zu unserem zensurfreien Forum ein, darüber zu diskutieren.
Wir bitten Sie, diesen Artikel an möglichst viele Medienvertreter weiterzuleiten, damit viele Leute erfahren, was sich hinter dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wirklich verbirgt. Schreiben Sie an ihre Tageszeitung, an die lokalen Radiosender, aber auch an die großen Verlage und überregionale Fernsehsender. Mit ihrer Hilfe schaffen wir einen zensurfreien Informationskanal.
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